Die Bandscheiben verbinden flexibel die Wirbelkörper von Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule und dienen zugleich als Stossdämpfer. Sie bestehen aus Knorpelgewebe. Ein straffer Faserring umschließt ringförmig den unter Druck stehenden flüssigkeitshaltigen Bandscheibenkern (Nukleus). Durch Verschleiß kann der Faserring rissig werden. Teile des Kerns können sich in den Riss pressen und die Bandscheibe vorwölben (Protrusion). Wird der Faserring durchbrochen, verlagern sich Teile der inneren Bandscheibenmassen (Sequester) in den Spinalkanal und können dort auf Nervenwurzeln oder auf Rückenmark (nur an Hals- und Brustwirbelsäule) drücken.

Beschwerden bei Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule

Es bestehen meistens bewegungs- und stellungsabhängige Schmerzen im Nacken, sowie Schmerzen, Gefühlstörungen und Lähmungen in einem Arm und in der Hand entsprechend dem Versorgungsgebiet der eingeklemmten Nervenwurzel. Bei großen Bandscheibenvorfällen mit Einklemmung des Rückenmarks können auch Taubheitsgefühle und Lähmungen mit Gangunsicherheit in den Beinen auftreten.

Beschwerden bei Bandscheibenvorfällen an der Lendenwirbelsäule

Die Schmerzen beginnen in aller Regel im Kreuz und strahlen in ein Bein ent- sprechend dem Versorgungsgebiet der eingeklemmten Nervenwurzel aus. So kommt es bei einem Bandscheibenvorfall zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel typischerweise zu einer Ausstrahlung am seitlichen Bein bis in die Großzehe. Bei starker Quetschung der Nerven können Empfindungsstörungen, Kribbeln und Lähmungen hinzutreten. Bei sehr großen Vorfällen können auch Blasen- und Darmlähmungen mit Inkontinenz auftreten.